Propsteikirche St. Gertrud

Eine historische Kirche mitten in Wattenscheid

Die heutige neugotische Propsteikirche wurde von 1868 bis 1872 nach den Plänen des Paderborner Dom- und Diözesanbaumeisters Johann Arnold Güldenpfennig errichtet. Sie steht auf einem ehemaligen, befestigten Kirchhügel aus dem Mittelalter. Bei Ausgrabungen von 1977 bis 1980 wurden mindestens drei Vorgängerbauten entdeckt. Der älteste Bau war vermutlich eine einfache Saalkirche ohne Turm aus dem 9. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert entstand auf deren Fundamenten eine romanische Basilika mit Westturm. Eine weitere romanische Kirche, die von 1635 bis 1864 bestand, wurde 1868 bis 1872 – unter Einbeziehung des Turms – durch den heutigen Neubau ersetzt. Im Jahr 1895 wurde der romanische Turm erhöht. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte ab 1950 die Instandsetzung der Kirche.

Zu den besonderen Ausstattungsstücken zählen der zylindrische Taufstein mit vier Reliefs zur Geburt, Taufe, Kreuzigung und Auferstehung Christi aus etwa dem Jahr 1000, der auf vier stilisierten Löwen ruht, ein Opferstock aus Eiche von 1635 sowie die bronzene Sturmglocke „Gertrudis“ aus dem Jahr 1779.

Patronin der Kirche, der gesamten Pfarrei und der alten Stadt Wattenscheid ist die heilige Gertrud, die von 626 bis 659 in Nivelles im belgischen Brabant lebte und wirkte. Seit 1957 besteht eine lebendige, europäische Partnerschaft zwischen den Gertrudisgemeinden in Nivelles und Wattenscheid.