Zu Gast im Leben
Die Kirche St. Maria Magdalena mit ihrem Campus – bestehend aus dem Begegnungszentrum maGma, dem Friedhof und der Kindertagesstätte – ist ein offener Ort für alle Menschen, unabhängig von religiöser Prägung oder kirchlicher Zugehörigkeit. Im Mittelpunkt steht eine wertschätzende und lebensnahe Begleitung durch alle Lebensphasen – von der Geburt bis zum Tod. Der Standort fördert eine inklusive Seelsorge, die Menschen in allen Situationen unterstützt. Neue Räume und vielfältige Angebote laden dazu ein, Gemeinschaft zu erleben, Fragen zu stellen und spirituelle Impulse aufzunehmen – ganz ohne Voraussetzungen oder Vorerfahrungen mit Kirche. Der Campus versteht sich als Treffpunkt für alle, die Unterstützung, Begegnung oder Orientierung suchen.
Gemeinsam feiern und leben
Die Sonntagsgottesdienste in der Kirche St. Maria Magdalena sind offen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Musikgruppen und Chöre bereichern die Feiern mit neuen geistlichen Liedern und schaffen eine lebendige Atmosphäre.
Im Anschluss an die Gottesdienste lädt ein Treffpunkt zum Austausch und zur Begegnung ein. Viele Ehrenamtliche bringen sich aktiv ein und gestalten das Leben am Standort mit.
Die Taufstelle – ein besonderer Ort
Die Taufstelle in der Apsis ist von besonderer Bedeutung: Die Taufe erfolgt durch das Eintauchen in körperwarmes Wasser. Jedes Jahr bereitet eine Katechumenatsgruppe Erwachsene und Jugendliche auf den Empfang der Taufe vor.
Zeichen des Glaubens bei Beerdigungen
Beerdigungen finden an der Taufstelle unter dem Kreuz statt – der Sarg oder die Urne stehen über dem Taufbecken. Dieses sichtbare Zeichen drückt den Glauben an die Vollendung der Taufe in der Auferstehung aus.
Hinweis Baustelle Kirche St. Maria Magdalena
Derzeit wird das Dach der Kirche erneuert. Die Arbeiten haben keine Auswirkungen auf die sonntäglichen Messfeiern und Taufgottesdienste. Einzig die Werktagsgottesdienste und somit auch Trauerfeiern finden derzeit im Gemeindezentrum maGma statt (Vincenzstr. 11, 44869 Bochum). Bei Änderungen berichten wir auf unseren Kanälen.
Informationen zur Baustelle
Standortentwicklung St. Maria Magdalena
Ursprünglich wurde die Weiterentwicklung des Taufpastoralen Zentrums als Projekt am Standort identifiziert und vorangetrieben. Mittlerweile befassen die Verantwortungsgremien umfassend mit der Entwicklung des gesamten Standortes, als einer der beiden Hauptorte katholischer Kirche in Wattenscheid.
Taufpastorale Zentrum
Die individuelle Begleitung rund um das Thema Taufe steht im Mittelpunkt der Projektüberlegungen, die aus dem Pfarreientwicklungsprozess entstanden sind.
Menschen aller Altersgruppen – Familien mit Kindern genauso wie Erwachsene – sollen hier Unterstützung auf ihrem persönlichen Glaubensweg finden. Die Seelsorge hat den Anspruch lebensnah und wertschätzend zu sein und richtet sich ausdrücklich an alle, unabhängig von kirchlicher Bindung oder Vorerfahrung. Das Zentrum bietet neben der klassischen Taufvorbereitung und den Tauffeiern auch Segensfeiern für besondere Lebensmomente sowie persönliche Gespräche und Austauschmöglichkeiten für Patinnen*Paten. Das Zentrum versteht sich außerdem als Lern- und Entdeckungsort für den Glauben, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungseinrichtungen. Die Angebote werden von einem engagierten Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen getragen, das eng mit anderen Pfarreien, dem Bistum sowie zivilgesellschaftlichen Partnern vernetzt ist. Für diese Arbeit benötigt es, neben einer ansprechenden und zeitgemäßen Kirchraumgestaltung, gewisse Funktionsräume. Diese Bedarfe zu entwickeln und in die Umsetzung zu führen, ist die zentrale Aufgabe der Projektgruppe.
Kirche mittendrin
Im Zuge der Fortschreibung des Pfarreientwicklungsprozesses haben die Verantwortlichen in Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand erkannt, dass für den Standort, parallel zur Entwicklung an der Propsteikirche St. Gertrud, umfassendere Fragestellungen anstehen. Dabei ist das gesamte Ensemble aus Kirche, Begegnungszentrum, Friedhof, Kindertagesstätte und Jugendräumlichkeiten im Blick.
Diese Aktualisierung ist im Zuge der anstehenden Veränderungen des Programmes "Christlich leben. Mittendrin." im Rahmen der zukünftigen Stadtpfarrei bzw. -kirche weiter zu denken.
Aktuelle Termine

Samstag, 08.11.2025, 17.00 Uhr
St. Martin in Höntrop
Laternenumzug und Martinsspiel Am 08. November laden wir Sie herzlich zu unserem stimmungsvollen Laternenumzug und Martinsspiel ein! Start: Parkplatz am maGma, Vincenzstraße...

Sonntag, 14.12.2025, 17.00 Uhr
Gedenkgottesdienst für Sternenkinder
"Möge ihr Licht für immer leuchten!" Gottesdienst zum Gedenken an Sternenkinder Jeden 2. Sonntag im Dezember findet auf der ganzen Welt der...
Einrichtungen am Standort

maGma
Begegnungszentrum für Gemeinschaftsaktivitäten, Gruppen, Seminare und zur externen Vermietung.
Adresse
Vincenzstr. 11
44869 Bochum
Räume
sechs unterschiedlich große Säle, Küchennutzung möglich
Raumanfrage und Miete
Petra Dippel
magma@wat-katholisch.de

Vincenzfriedhof
Adresse
Vincenzstraße 4
44869 Bochum
Kontaktstelle
Wattenscheider Hellweg 91
44869 Bochum
02327 . 53450
kontaktstelle.maria-magdalena@wat-katholisch.de
Öffnungszeiten:
jeden Dienstag, 9.00-12.00 Uhr
jeden Donnerstag, 9.00-12.00 Uhr und 17.00-19.00 Uhr
Hinweis
Für alle Anliegen wie Taufen und Trauungen, Austellen von Patenbescheinigungen, Auszug aus dem Taufbuch, etc. ist das Pfarrbüro der Katholischen Kirche Wattenscheid (Auf der Kirchenburg 3, 44866 Bochum) zuständig. Sie erreichen die Mitarbeiter*innen dort unter 02327 . 3015 – 0 oder kontakt@wat-katholisch.de
Digitale Kirchenführung






Frühe Anfänge am Jakobsweg
Die Kirche St. Maria Magdalena am Wattenscheider Hellweg blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Anders als viele andere Kirchen im Bistum Essen, die erst im 20. Jahrhundert entstanden, reichen ihre Wurzeln deutlich weiter zurück. Bereits um 1395 gab es in der Nähe ein Pilgerhaus und eine erste Kapelle für Reisende auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela.
Stiftungen und Namensgebung
1439 stiftete Everhard von der Brüggeney, ein Adliger aus der Region, ein Leprosenhaus zur Betreuung erkrankter Menschen sowie die dazugehörige Leprosenkapelle. Diese Kapelle trug bereits den Namen St. Mariae Magdalenae – benannt nach der Schutzpatronin der Kranken. Damals durften die Erkrankten nicht die Hauptkirche, die heutige Propstei St. Gertrudis, besuchen, vermutlich um die Gemeinde vor Ansteckung zu schützen.
Neubauten und Wachstum
Die erste Kapelle bestand bis 1862 und wurde dann wegen Baufälligkeit abgerissen. Zwei Jahre später entstand an gleicher Stelle eine neugotische Kirche St. Maria Magdalena, wo sich heute die Kirchschule befindet. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum im Ruhrgebiet durch die Industrialisierung wurde auch diese Kirche bald zu klein.
Bau der heutigen Kirche
1914 entschied sich die Gemeinde für den Bau der heutigen Kirche St. Maria Magdalena. Am 3. Mai 1914, kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs, wurde der Grundstein gelegt. Der Bau nach den Plänen des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker dauerte bis weit ins Jahr 1915. Noch heute erinnern die Widmungssprüche der Glocken an diese Zeit. Am 17. Oktober 1915 wurde die Kirche vom Paderborner Weihbischof Heinrich Haeling von Lanzenauer feierlich geweiht.
Veränderungen im 20. Jahrhundert
Die alte Kirche blieb bis 1926 bestehen. Es gab Überlegungen, das Gebäude in eine Turnhalle umzuwandeln, doch letztlich wurde die Kirche abgerissen und auf dem Grundstück die heutige Kirchschule errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die neue Kirche nicht unversehrt: Am 9. Juli 1943 wurde die Sakristei bei einem Bombenangriff beschädigt. Heute sind die Spuren dieser Zerstörung nicht mehr sichtbar.
Wandel im Innen- und Außenbereich
Wer die Kirche heute betritt, entdeckt nur noch wenige Elemente der ursprünglichen Innengestaltung. Historische Fotos zeigen eine eher dunkle, massive Ausmalung und einen Hochaltar in der Apsis. Einige Details sind jedoch erhalten geblieben: Die Orgel stammt aus der Vorgängerkirche und wurde erweitert, Säulen und das Bild im linken Vorraum gehörten einst zum Hochaltar. Der ehemalige Taufstein dient heute als zentrales Weihwasserbecken.
In den 1970er Jahren zeigte die Sandsteinfassade der Kirche starke Undichtigkeiten. Ein Abriss stand zur Diskussion, doch stattdessen wurde das Gebäude von 1978 bis 1980 komplett mit Schiefer verkleidet. Diese Lösung prägt bis heute das markante Erscheinungsbild der Kirche. Die einst dunkle Ausmalung wurde in mehreren Schritten durch eine helle Farbgebung ersetzt.
Spirituelle Mitte und gelebte Gemeinschaft
In der Apsiswand sind fünf Nischen zu sehen, von denen eine nur aufgemalt ist. Die grafischen Muschelelemente in den Nischenkuppeln erinnern an die Lage der Kirche am Jakobsweg.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Kirche grundlegend umgestaltet: Kanzel, Hochaltar und Kommunionbänke wurden entfernt, die Altarinsel wurde in die Mitte der Gemeinde gerückt. Seitdem umschließt die Gemeinde bei der Eucharistiefeier die Altarinsel und empfängt gemeinsam die Kommunion – ein lebendiges Zeichen der Gemeinschaft.
Im Februar 2000 wurde zwischen Altarinsel und Apsis ein begehbares Taufbecken eingebaut, wie es sonst nur selten zu finden ist. Über dem Taufbecken hängt ein großes Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert, daneben steht die Osterkerze auf einer hohen Säule mit dem Schrein für die Heiligen Öle. Dieser Bereich bildet das spirituelle Zentrum der Kirche. Werktagsgottesdienste finden rund um die Taufstelle statt, und auch das Sakrament der Firmung sowie Begräbnisfeiern werden hier begangen. So wird der Gedanke „Im Wasser und im Heiligen Geist wurdest Du getauft. Der Herr vollende an Dir, was er in der Taufe begonnen hat“ in besonderer Weise erlebbar.





Historische und symbolische Bedeutung
An der Stelle des früheren Hochaltars befindet sich heute das Taufbecken, das in den Fußboden eingelassen ist. Die Form erinnert an die ältesten christlichen Taufstellen: ein Becken, in das man über Stufen hinabsteigt. Das achteckige Taufbecken steht für die Vollendung des Menschen und die Auferstehung am „achten Tag“. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird dieser ursprüngliche Sinn der Taufe wieder besonders betont.
Vielfältige Möglichkeiten der Taufe
Die Taufstelle ermöglicht verschiedene Taufriten:
Bei der Kindertaufe stehen Eltern und Priester am Beckenrand. Das Kind wird entweder durch Übergießen mit Wasser oder – nach Absprache – durch vollständiges Eintauchen getauft. Fast alle Kinder werden hier ganz ins Wasser eingetaucht.
Bei der Erwachsenentaufe steigen Priester und Taufbewerber gemeinsam ins Becken, um die Taufe durch Untertauchen und Auftauchen zu vollziehen. Diese Form macht die Verbindung von Tod und Auferstehung Christi besonders erfahrbar.
Das Taufbecken wird für jede Feier mit frischem, auf etwa 35 Grad erwärmtem Wasser gefüllt. Vier Quellen speisen das Becken und erinnern an die Taufe in fließendem Wasser – ein Symbol, das auch heute noch bei besonderen Anlässen wie den Weltjugendtagen lebendig ist. Die ebenerdigen Quellen ermöglichen der Gemeinde einen ungehinderten Zugang, etwa bei der Tauferneuerung in der Osternacht.
Die Taufstelle im Gemeindeleben
Bei Beerdigungen wird der Sarg oder die Urne während der Eucharistiefeier über dem Taufort aufgebahrt – gemeinsam mit der Osterkerze ein starkes Zeichen des österlichen Glaubens: „Im Wasser und im Heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.“
Seit 2010 laden eine umlaufende Sitzbank und Hocker dazu ein, Werktagsmessen rund um die Taufstelle zu feiern. Ein Acrylaltar wird dafür auf das Becken gestellt – so spiegelt sich das Antlitz des Gekreuzigten im Glas, während die Taufstelle sichtbar bleibt. Ein besonderer Ort, der die Bedeutung von Taufe und Gemeinschaft lebendig werden lässt.
Das Kreuz über der Taufstelle
Das Kruzifix über der Taufstelle stammt aus den Pyrenäen und wurde um 1300 gefertigt. Es vereint romanische und gotische Stilelemente und symbolisiert sowohl Tod als auch Auferstehung Christi. Das drei Meter hohe Kreuz kann über ein Seilsystem in der Höhe verstellt werden – etwa für die Kreuzverehrung am Karfreitag. Die lebensgroße Darstellung macht das Kruzifix zu einem besonderen Blickfang und spirituellen Mittelpunkt der Kirche.




Kirchenportale mit Geschichte
Die Portale der Kirche St. Maria Magdalena erzählen von ihrer langen Geschichte. Das linke Portal zeigt die Leprosenkapelle und das Wappen des Stifters. Am rechten Portal sind die erste Kirche St. Maria Magdalena und das Wappen der Stadt Wattenscheid abgebildet. Das mittlere Hauptportal stellt links die Begegnung Maria von Magdala mit Jesus am leeren Grab dar, rechts verkündet sie den Jüngern die Auferstehung.
Der Eingangsbereich
Beim Betreten der Kirche fällt im Vorraum der ehemalige Taufstein ins Auge. Ursprünglich diente er für Taufen und stand zwischen Hochaltar und Sakristei. Nach dem Einbau des neuen Taufbeckens im Jahr 2000 erhielt der Sandsteintaufstein einen neuen Platz im Eingangsbereich. Heute ist er mit Weihwasser gefüllt und lädt dazu ein, sich beim Betreten der Kirche zu segnen – als Erinnerung an die eigene Taufe und als Zeichen der Reinigung.
Links im Eingangsbereich befindet sich ein großes Gemälde aus dem früheren Hochaltar. Es wurde 1920 vom Maler Gietmann aus Cleve geschaffen und zeigt den gekreuzigten Jesus, Maria Magdalena, den Jünger Johannes und Maria.
Rechts hängt die Ikone „Muttergottes von der immerwährenden Hilfe“ über den Opferkerzen. Diese Ikone stammt aus dem Jahr 1906 und wurde in Rom gemalt. Sie ist in vielen katholischen Kirchen nahe dem Eingang zu finden und lädt zum stillen Gebet ein. Daneben steht das Holzkreuz aus den 1990er Jahren, das heute bei Prozessionen verwendet wird.
Der Glockenturm
Über dem Hauptportal erhebt sich der Glockenturm mit drei Gussstahlglocken, die auf drei Seiten die Zeit anzeigen. Die Glocken wurden 1915 vom Bochumer Verein gegossen – nur wenige Straßen entfernt von der Kirche. Sie tragen die Namen Maria, Magdalena und Gabriel und wurden am 11. Juni 1915 feierlich geweiht. Jede Glocke erhielt einen eigenen Namen, eine Inschrift und einen Schutzpatron. Die Weihe, auch Glockentaufe genannt, erfolgt mit Chrisamöl und Weihwasser.
Die Inschriften der Glocken lauten:
Maria: „Ut acies ordinata inimica fulgura frangas!“
Du mögest wie ein geordnetes Heer die feindlichen Gewitter vertreiben!
Ton h°, Durchmesser 1800 mm, Gewicht 2450 kg
Magdalena: „Ut nobiscum poenitentibus ab hoste prostratos plangas!“
Du Büßerin, du mögest mit uns Büßenden die Toten beklagen, die vor dem Feind gefallen sind!
Ton h’, Durchmesser 1480 mm, Gewicht 1400 kg
Gabriel: „Ut pacem nunties primum viventibus vocas!“
Du mögest uns den Frieden verkünden, wenn den Lebenden zum ersten Mal deine Stimme erschallt!
Ton f’, Durchmesser 1350 mm, Gewicht 1050 kg
Die Inschriften nehmen Bezug auf den bekannten Glockenspruch:
„Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango!“
(Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze zerreiß ich!)

Die Orgel der Kirche St. Maria Magdalena wurde 1906 von der Firma Franz Eggert aus Paderborn erbaut und aus der alten Kirche übernommen. Im Zuge des Umzugs wurde sie von 16 auf 21 Register erweitert. 1952 erhielt die Orgel einen neuen Spieltisch und eine moderne elektro-pneumatische Traktur.
1996 erfolgte eine umfassende Renovierung durch die Firma Franz Rietzsch. Heute verfügt das Instrument über 44 Register und beeindruckt mit einer großen klanglichen Bandbreite – ideal für die Interpretation romantischer Orgelmusik.

Die Kreuzwegbilder in der Kirche stammen von Josef Albrecht aus München und wurden 1921 geschaffen. Heute sind alle Stationen in den beiden Seitenschiffen zu sehen und bilden gemeinsam mit den Evangelistenfenstern eine harmonische Einheit. Ursprünglich waren die Bilder größer; nur eines ist noch in Originalgröße erhalten, die übrigen wurden aus ihren früheren Rahmen entnommen.
Im gesamten Kirchenraum finden sich Apostelleuchter. Ihre Kerzen werden an Hochfesten und an den Namenstagen der Apostel entzündet. Die Leuchter konnten dank großzügiger Spenden von Familien aus der Gemeinde angeschafft werden.




Fenster mit biblischen Motiven
Die größten Fenster der Kirche befinden sich links und rechts von der Altarinsel. Sie zeigen eindrucksvolle Szenen aus der Offenbarung des Johannes. In den Seitenschiffen sind vier farbige Glasfenster den Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes gewidmet. Die Namen der Evangelisten sind jeweils auf Schriftbändern zu lesen. Im Laufe der Zeit wurden die Fenster restauriert, um die Lesbarkeit der Beschriftungen zu erhalten.
Helle Gestaltung und künstlerische Akzente
1986 und 1987 wurde die Kirche umfassend heller gestaltet. In der Apsis und den Nischen finden sich Muschelornamente, während Pfeiler und Bögen mit weiteren Ornamenten verziert wurden. Die Vierungskuppel über der Altarinsel erhielt ein neues Gemälde des Essener Künstlers Nikolaus Bette. Im Zentrum ist Christus als Pantokrator – als Weltenherrscher – mit segnender Hand dargestellt. In seiner linken Hand hält er ein aufgeschlagenes Evangelienbuch mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega, die für Anfang und Ende stehen. Umgeben ist Christus von den Symbolen der vier Evangelisten und den zwölf Aposteln, deren Namen in den Heiligenscheinen zu finden sind. An den Stützpfeilern der Kuppel sind die Propheten Daniel, Ezechiel, Jeremia und Jesaja mit Spruchbändern abgebildet, die auf Jesus im Zentrum verweisen.
Figuren unter der Orgelempore
Unterhalb der Orgelempore, nahe dem Eingang, stehen zwei Holzfiguren: Links der Heilige Antonius von Padua, rechts die Heilige Theresia von Lisieux. Beide Figuren sind seit 1930 Teil der Kirche. Der Heilige Antonius ist besonders als Schutzpatron der Bergleute verehrt, was in der Region mit ihrer Bergbaugeschichte eine besondere Bedeutung hat. Die Verehrung der Heiligen Theresia geht auf ihre Heiligsprechung im Jahr 1925 zurück. 1931 wurde die Filialkirche von St. Maria Magdalena nach ihr benannt.
Die Muttergottes-Statue
Seit 1987 steht die Muttergottes-Statue in der Nische neben dem Altar. Sie wurde vom Südtiroler Bildhauer Alois Senner-Tinderla aus Lindenholz geschnitzt und farbig gestaltet. Die etwa 1,70 Meter hohe Statue ist eine Stiftung der kfd der Gemeinde.





Biblische Bedeutung
Maria aus Magdala ist eine zentrale Gestalt der Auferstehungserzählung. Wie in den Evangelien nach Markus (16,1) und Johannes (20,11–18) berichtet wird, macht sie sich auf den Weg zum Grab Jesu, um ihn zu salben. Dort findet sie das Grab leer vor, begegnet dem auferstandenen Jesus und wird von ihm beauftragt, die frohe Botschaft der Auferstehung den Jüngern zu verkünden. Deshalb wird sie als „Apostelin der Apostel“ verehrt.
Künstlerische Darstellung
Die Statue zeigt Maria Magdalena als junge Frau mit gesenktem Blick und einem Salbgefäß in den Händen – auf dem Weg zum Grab. Ihr Gesicht wirkt ruhig und elegant, ohne Trauer, als sei sie von innerer Gewissheit getragen. Diese Darstellung steht in Verbindung mit dem Kruzifix der Kirche, das Jesus sowohl als Gekreuzigten als auch als lebendigen Herrscher zeigt.
Die Stele, auf der die Figur ruht, wurde ursprünglich höher gestaltet. Heute steht Maria Magdalena näher bei der Gemeinde. Ein besonderer Akzent: 1996 brachte die Kolpingsfamilie Höntrop einen Stein aus dem heutigen Magdala in Israel mit, der in die Stele eingefügt wurde.
Herkunft und Patronat
Die Figur ist eine Kopie eines Originals aus dem 17. Jahrhundert, das in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Stralsund steht. Mitglieder des Ost-West-Arbeitskreises ermöglichten 1990 die Anfertigung der Kopie durch den Bildhauer Alois Senner-Tinderla aus Südtirol.





Ambo und Altar: Wort und Mahl
Ambo und Altar stehen im Mittelpunkt der Feier der Heiligen Messe. Im Johannesevangelium heißt es: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14). Damit wird ausgedrückt, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. In der Eucharistiefeier schenkt sich Jesus selbst, wenn er das Brot bricht und sagt: „Dies ist mein Leib“.
Der Ambo – Tisch des Wortes
Der Ambo ist der Ort, an dem Lesungen, das Evangelium, die Predigt und die Fürbitten vorgetragen werden. Er wird auch als „Tisch des Wortes“ bezeichnet, da hier besondere Texte verkündet werden, auf die die Gemeinde mit „Dank sei Gott“ antwortet.
Der Ambo in St. Maria Magdalena wurde vom Bildhauer Engelbert Suberg aus Elleringhausen gestaltet und steht seit Weihnachten 1981 auf der Altarinsel. Er ist aus Bronze gefertigt, mit Bergkristallen verziert und kann bei besonderen Anlässen, wie der Osternacht, um zwei Kerzenleuchter ergänzt werden. Die Lesenden finden den Text auf einer transparenten Scheibe in etwa 1,40 Metern Höhe – so scheint das Wort im Raum zu schweben.
Die beiden Altarleuchter sind im gleichen Stil gehalten und stammen ebenfalls von Engelbert Suberg. Trotz seines Gewichts wirkt der Ambo durch die offene Konstruktion leicht und modern. Die Gestaltung greift die besondere Akustik der Kirche auf: Gesprochene Worte hallen nach und bleiben so noch eine Weile im Raum präsent.
Der Altar – Tisch des Brotes
Der Altar ist das Herzstück der Kirche und markiert den liturgischen Höhepunkt der Messe. Das Wort „altus“ bedeutet „erhöht“ – passend dazu führen drei Stufen zum Altar, der heute unter der Vierungskuppel steht, wo sich die Kirchenschiffe kreuzen. So kann die Gemeinde, die sich um die Altarinsel versammelt, das Geschehen im Zentrum unmittelbar miterleben und mitfeiern.
Im Unterschied zum früheren Hochaltar, der durch eine Kommunionbank abgetrennt war, ist der neue Altar für alle zugänglich. Die Gemeinde bildet bei der Kommunion einen Kreis um die Altarstufen – ein sichtbares Zeichen der Gemeinschaft.
Einige Elemente des alten Hochaltars sind erhalten geblieben: Die Säule für die Osterkerze, der Schrein der Heiligen Öle und vier Säulen am Altartisch stammen aus der früheren Ausstattung. Auch das große Gemälde des Hochaltars hat einen neuen Platz im Vorraum der Kirche gefunden.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde 1969 der Hochaltar abgebaut und der neue Altar in die Mitte der Gemeinde gerückt. Er besteht, wie die Kirche selbst, aus Sandstein und wurde am 25. September 1971 von Bischof Dr. Franz Hengsbach geweiht. An den vier Ecken des Altars wurde Chrisam auf eingravierte Kreuze aufgetragen – die Spuren sind noch heute zu erkennen.
Eine Besonderheit: Im Altar befinden sich vier Reliquien – zwei davon stammen aus dem alten Hochaltar (Hl. Felicissimus und Hl. Viktor), ergänzt durch Reliquien der Hl. Florentina und der Hl. Ilaria. Dies unterstreicht die Verbindung von Tradition und Gegenwart.
Der Tabernakel – Zeichen der Gegenwart Christi
Hostien, die während der Messe nicht verteilt werden, werden im Tabernakel aufbewahrt – einem besonderen Schrank, dessen Name vom lateinischen „tabernaculum“ (Zelt) stammt. So bleibt Christus auch nach der Feier mitten unter uns gegenwärtig.
Der Tabernakel steht rechts von der Altarinsel in einer gut sichtbaren Nische. Er ist mit goldglänzendem Metall und Bergkristallen verziert und steht auf einem Sockel, um seine besondere Bedeutung hervorzuheben. Das ewige Licht neben dem Tabernakel zeigt an, dass Christus immer gegenwärtig ist.
Stilistisch verbindet der Tabernakel Elemente von Evangelienbuch, Ambo und Altar und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild der Kirche ein. Die heutige Position des Tabernakels ist das Ergebnis der Umgestaltung nach 1969. Zuvor war er zentral im Hochaltar eingebaut.
Der Grundstein
Der Grundstein befindet sich in der Wand rechts vom Tabernakel.
Die lateinische Inschrift lautet:
“Lapis primarius positus est die 3. Maii, Anno Domini 1914“ – Der erste Stein ist hier gesetzt am Tage 3. Mai im Jahre des Herrn 1914
Am 3. Mai 1914 konnte die feierliche Grundsteinlegung durch den Wattenscheider Propst Johannes Hausmann erfolgen. Bestandteil des Grundsteins ist eine Urkunde, die ebenfalls in Latein verfasst ist.
Der Text bedeutet in der Übersetzung:
„Im Namen der allerheiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Im Jahre des Heiles 1914, am 3. Mai, als die Ursprünge dieser Gemeinde durch den ersten Gründer und Patron der Leprosen und ihrer Kapelle Everhard von der Brüggeney auf das Jahr 1449 datiert wurden, als PIUS X. die universale Herde Christi leitete, als WILHELM II. König von Preußen und deutscher Kaiser war, als der Doktor der hl. Theologie KARL JOSEPH SCHULTE Bischof von Paderborn war, als JOHANNES HAUSMANN Probst und Dechant in Wattenscheid war, als JULIUS ECKARDT Pfarrer dieser Gemeinde und ADAM STRICKMANN Kaplan war, als HERZOG VON RATIBOR UND CORVEY Regierungspräsident von Westfalen war, als THEODOR STENS Bürgermeister dieser Stadt war, wurde auf Grund der Enge der alten Kirche zur Errichtung eines neuen Gotteshauses zur HEILIGEN MARIA MAGDALENA dieser Grundstein gesegnet und eingefügt.
Bis jetzt ist die Zahl der Pfarrmitglieder auf ungefähr 4000 angestiegen, darunter sind 800 Schulkinder, die von 14 Lehrpersonen unterrichtet werden.
Den Bauplan entwarf LUDWIG BECKER und sein Assistent FALKOWSKI aus Mainz, die örtliche Bauleitung hatte KARL SIMSHÄUSER aus Wattenscheid, die Bauausführung JOSEPH EVERS aus Westenfeld.
Gebe Gott, dass die Gläubigen dieses Ortes die heiligsten Geheimnisse des Leibes unseres Herrn Jesus Christus fromm verehren und, indem sie die glorreichen Verdienste der hl. Maria Magdalena bedenken, reiche Gnaden in diesem heiligen Gotteshaus empfangen und selber zu lebendigen Steinen der himmlischen Stadt Jerusalem werden.
Gegeben zu Höntrop am 3. Sonntag nach Ostern, an dem in diesem Jahr das Fest des hl. Joseph, des Bräutigams der Seligen Jungfrau Maria, gefeiert wurde.“
Ein Raum voller Bedeutung
Die Raumaufteilung der Kirche macht die christliche Botschaft erlebbar: Links das Wort Gottes, im Zentrum die Feier der Liturgie und rechts die bleibende Gegenwart Christi im Tabernakel. So wird die Verbindung von Wort, Mahl und Gegenwart Gottes für die Gemeinde sichtbar und erfahrbar.



Die Osterkerze und ihre Symbolik
Ein besonders eindrucksvolles Zeichen ist das Entzünden der Osterkerze in der Osternacht. Sie wird am Feuer entzündet und in die dunkle Kirche getragen – ein Symbol für Licht, Hoffnung und Auferstehung. Bis Pfingsten steht die Kerze vor dem Altar, danach auf einer Säule links hinter der Altarinsel. Diese Säule stammt aus dem früheren Hochaltar.
Die Osterkerze steht zwischen Kreuz, Ambo, Altar und Taufstelle und erinnert an das Glaubensbekenntnis: „Licht vom Licht, wahrer Gott von wahrem Gott“. Seit 2010 befindet sich an der Ostersäule ein Acrylglasschrein mit den drei Heiligen Ölen: dem Öl für die Krankensalbung, dem Katechumenenöl für Taufbewerbende und dem Chrisamöl für Taufe, Firmung und besondere Weihen. Die versilberten Gefäße wurden vom Gold- und Silberschmied Claus Pohl gestaltet. Der Griff der Gefäße besteht aus einem Bohrkern der Taufstelle – ein Zeichen für die Verbindung von Taufe und Salbung.
Die Bücker-Bibel und die Statue Mariens
Links neben der Osterkerze liegt der Nachdruck einer handgeschriebenen Bücker-Bibel. Passend zum jeweiligen Sonntagsevangelium wird die entsprechende Seite aufgeschlagen. Die Bibel enthält die wichtigsten Lesungstexte des Kirchenjahres, oft mit ausdrucksstarken Zeichnungen versehen. So wird das Evangelium für alle verständlich – auch durch die Bilder.
Über der Bücker-Bibel steht in einer Nische die Statue „Himmelfahrt Mariens“ aus dem 17. Jahrhundert. Maria steht auf der Weltkugel, den Blick und die Arme zum Himmel gerichtet, während eine Schlange die Welt umschlingt – ein starkes Bild für den Sieg des Guten über das Böse.
Fotos Kirchenführung, Tim Wollenhaupt.
Foto im Header: Sven Lorenz, Essen.
Ansprechpersonen

Gertrude Knepper
Seelsorgerin, Gemeindereferentin
Taufpastoral, St. Maria Magdalena, Katholischwerden, Prävention und Intervention