Online-Gottesdienst am 06.02.22 um 18 Uhr live über Zoom (> Hier geht es zur Anmeldung):
Den emeritierten Bischof Michael Wüstenberg haben wir im Online-Gottesdienst am Sonntag im Gespräch: Wir sprechen mit ihm über seine Erfahrungen auf dem Seenotrettungsschiff “Sea-Eye 4”, auf dem er an Bord war auf dem Weg zum Einsatz im Mittelmeer.
Wasser, Boote, Menschen – verbunden über 2000 Jahre
Wasser, Boote, Menschen – das ist das Grundgerüst. Diese drei Attribute verbinden zwei Szenen, die ansonsten aber unterschiedlicher nicht sein könnten:
Da sind zum einen Fischer in kleinen Booten. Wider besseres Wissen haben sie auf den Rat eines Fremden hin ihre Netze ausgeworfen. Und jetzt drohen die Boote zu sinken, weil so viele Fische gefangen wurden. Doch der Fremde hat noch eine andere Botschaft für die Fischer: In Zukunft werdet ihr Menschen fangen. Das war vor 2000 Jahren, die Fischer waren Petrus und seine Freunde, der Fremde war Jesus.
Da sind zum anderen Menschen auf der Flucht in kleinen Booten. Alle Hoffnung auf ein besseres Leben haben sie in diese Fahrt über das Meer gesetzt. Doch Wind und Wellen sind tückisch, und die Boote sind meistens völlig ungeeignet und überfüllt. Die ersehnte Zukunft geht viel zu oft mit den Menschen unter, bevor sie begonnen hat. Das ist unsere Zeit, und es geschieht Tag für Tag auf dem Mittelmeer, dem Atlantik oder dem Ärmelkanal – direkt vor unserer Haustür also.
Haben diese beiden Szenen bei aller Unterschiedlichkeit etwas miteinander zu tun? „Jede Menge!“, sagt Michael Wüstenberg. Er war Pfarrer, theologischer Ausbilder und Bischof in Südafrika, und er hat 2021 das Seenotrettungsschiff Sea-Eye 4 auf dem Weg zum Einsatz im Mittelmeer von Deutschland nach Spanien begleitet. Es gab viel Zeit für Gespräche mit der Mannschaft, und es gab viel Zeit zum Nachdenken. Wie schauen wir auf Menschen auf der Flucht? Sind sie Flüchtlinge? Oder sind sie doch in erster Linie Menschen? Wie also treten wir ihnen gegenüber? Ist es nicht unsere Aufgabe, sie ‚zum Leben zu retten‘ – also genau der Aufgabe nachzugehen, die schon Petrus ganz am Anfang seines Wegs gegeben wurde? Michael Wüstenberg hat uns darüber berichtet und uns zum Nachdenken gebracht.
Der Online-Gottesdienst am 06. Februar beginnt um 18 Uhr live über das kostenlose Videokonferenz-Tool Zoom. Herzliche Einladung!
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