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„Weihnachten unter Dach und Fach – mit Josef, dem Zimmermann durch die geprägte Zeit“

Zum Sonntag, 07.12.2025

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Mt 1, 18-24 – 2. Advent – Der Traum des Josef

18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes.

19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.

20 Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.

21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.

22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:

23 Siehe: Die Jungfrau wird empfangen / und einen Sohn gebären / und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Impuls

Unglaublich!!!

Ich heiße Josef, bin Zimmermann, Handwerker,

ich fühle mich so,

als hätte ich eine Achterbahnfahrt hinter mir

(wenn es die schon gäbe).

Warum?!

Nun, meine Lebensgefährtin, meine Verlobte,

die Frau meiner Träume, Maria,

hat mich in den letzten Tagen mit einer ziemlich

unglaublichen Geschichte konfrontiert.

Wir leben in einer sehr kontrollierten Gesellschaft,

gäbe es im Ort einen Supermarkt,

würden die Leute jetzt dort die Köpfe zusammenstecken,

aber bei uns ist es ein einfacher Marktplatz.

Jede*r weiß von dieser Sache!

Ich liebe Maria und wir sind schon eine Zeit zusammen,

aber wir waren noch nicht zusammengekommen,

wenn ihr mich versteht.

Wir sind nicht verheiratet, darum nicht!

Ihr beurteilt es heute womöglich anders,

aber bei uns ist es damals schlichtweg nicht denkbar!

Und dann sowas!

Maria ist schwanger,

sie erwartet ein Kind!

Ich bin offenbar der Betrogene!

Ich war ganz schön sauer!

Ehrverletzt?! Eifersüchtig?! Getäuscht?!

Wir wollten heiraten, eine Familie gründen!

Jetzt ist sie unrein!!! Unehrlich?!

Aus der Traum?!

Ich liebe diese Frau, trotz allem!

Ich kann mir das Ganze eigentlich gar nicht vorstellen,

ich glaube es einfach nicht!

Ich konnte sie in unserer Gesellschaft doch nicht bloßstellen!

Die Leute hätten Maria in der Luft zerrissen,

gesteinigt als Sünderin!!!

Die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft ist nicht vergleichbar mit heute?!

Ich wollte mich heimlich aus dem Staub machen,

ohne Maria und die Menschen damit zu konfrontieren,

dass ich, Josef der Zimmermann, nicht der Vater sein würde.

Leise weg,

und so könnte Maria behaupten,

ich hätte nicht zu unserem Kind gestanden.

Und dann im Schlaf so ein Traum,

„Hey Sohn Davids“, (mein Vater hieß übrigens Jakob, du Engel!!!),

sagt mir ein Engel des Herrn,

„du kannst mit Maria ruhig zusammenbleiben und ihr Kind zu dir nehmen,

das Kind ist vom Heiligen Geist!!!“

Wie sagt man bei euch: „Wat?!“

Ich war sofort wach und dachte mir,

dass ich im Traum verarbeitet haben könnte,

was mir da Maria aufgetischt hatte.

Ich erinnere mich noch daran, was der noch zu mir sagte, im Traum,

es sei ein Sohn, dem ich den Namen Jesus geben solle,

dieser Jesus würde sein Volk von den Sünden erlösen?!

Matthäus hat das Ganze dann etwas verkürzt aufgeschrieben,

ich sei aufgewacht, und hätte diesem Traum oder Engel

direkt geglaubt, weil das Wort des Propheten erfüllt sei,

die junge Frau würde ein Kind empfangen,

Immanuel, Gott mit uns!

Ich bin ganz ehrlich,

ich habe den ganzen Tag lang

in meiner Werkstatt auf dem Holz rumgeschlagen!

Nichts habe ich geglaubt!

Ich habe gegrübelt, gebrüllt und geweint,

mit Gott und den Menschen gehadert.

Aber Maria dem Dornwald überlassen?! Nein!

Vertrauen! Ihr und Gott!

Ich habe vertraut und Vertrauen gehabt!

Ich vertraue, darum nehme ich Maria und das Kind zu mir!

Eine gemeinsame Zukunft für uns drei.

Wie der Engel gesagt hat!

Anders als ich mir das gedacht habe,

gründen wir eine neue Generation.

Thomas Schlott