Neue Räume für Trauer, Begegnung und moderne Seelsorge in Wattenscheid-Höntrop
Autoren: Thomas Rünker und Lukas Klein-Wiele
Die Pfarrei- und Bistums-Gremien machen den Weg frei für den geplanten Umbau der Kirche St. Maria Magdalena. Neben einem barrierefreien Innenraum soll an dem 110 Jahre alten Gotteshaus ein neuer Trauerraum, eine gut zugängliche Kontaktstelle der Pfarrei, Funktionsräume und ein neugestalteter Kirchplatz entstehen. Bis zum Baustart muss die Pfarrei St. Gertrud von Brabant noch mehrere Immobilien verkaufen, mit deren Erlös dann der Umbau finanziert wird.
Eine völlig neue Innengestaltung, Anbauten für einen Trauerraum, eine Kontaktstelle der Pfarrei, notwendige Funktionsräume sowie ein neu gegliederter Vorplatz – während die 110 Jahre alte Kirche St. Maria Magdalena in Bochum-Wattenscheid-Höntrop derzeit ein neues Dach erhält, soll sie möglichst bald auch im Inneren komplett erneuert werden. Nachdem sich die Gremien der Wattenscheider Pfarrei St. Gertrud von Brabant für die Pläne ausgesprochen hatten, haben nun auch die entscheidenden Gremien des Bistums Essen dem Inhalt und Umfang des Umbau-Vorhabens ohne Einschränkungen zugestimmt. „Ich bin froh und dankbar, dass wir diesen wichtigen Meilenstein erreicht haben“, sagt Pfarradministrator Jens Watteroth und würdigt „das immense ehrenamtliche Engagement der vergangenen Jahre, das diese positive Entscheidung überhaupt erst möglich gemacht hat“.
Im Rahmen eines Finanzkonzept, das die Pfarrei gemeinsam mit dem Bischöflichem Generalvikariat erarbeitet hat, hat der Vermögensrat des Bistums Essen für den Beginn des Um- und Anbaus den Auftrag ausgesprochen, die finanziellen Spielräume zu erhöhen. Konkret soll zunächst der Verkauf einiger Immobilien abgewickelt werden. Erst dann soll die Pfarrei mit den Bauarbeiten an der Kirche St. Maria Magdalena fortfahren. Bei den Immobilienverkäufen geht es zum Beispiel um Miethäuser, Ackerflächen aber auch um kirchliche Immobilien. wie aktuell die Kirche Herz Mariä. Der Verkauf dieser Immobilie wurde nach einem Auswahlprozess der Pfarrei-Gremien in diesem Jahr ebenfalls in den Bistumsgremien freigegeben. Der Kirchenvorstand ist zuversichtlich, die nötigen Finanzmittel bis zum Sommer 2026 vorliegen zu haben und somit die Vorgaben des Vermögensrates zur Fortführung der Baumaßnahme zu erfüllen. Im Herbst stehen nach derzeitigen Planungen dann die nächsten Schritte des Umbaus an.
Wenn der Umbau startet, wird der Innenraum der Kirche grundlegend saniert neu strukturiert. Ohne Stufen sollen sich künftig Altar und Ambo (das Lesepult) in der Hauptachse der Kirche auf einer Ebene gegenüberstehen. Die Gläubigen nehmen auf Stühlen auf beiden Seiten dieser Achse Platz.
Hinweis zur Kirchenmusik
Die Orgel in der Kirche St. Maria Magdalena ist defekt. Eine Nutzung ist bis zu einer umfassenden Sanierung nicht möglich. Diese wird sinnvollerweise im Zuge des Umbaus angegangen. Bis dahin gehen die Kirchenmusiker*innen kreativ mit der Situation um.
Außen plant die Pfarrei an beiden Seiten der Kirche einstöckige Anbauten. An der vom Turm aus gesehen linken Seite wird ein Verabschiedungsraum ergänzt, weil das Thema Trauerseelsorge in der Wattenscheider Kirche immer wichtiger wird. Von dort aus kann ein Sarg dann direkt in die Kirche zur Aufbahrung über dem großen Taufbecken gebracht werden. Auf der anderen Seite, neben dem Fahrweg zum Gemeindezentrum maGma, entsteht die neue Kontaktstelle der Pfarrei, die komplett verglast in den Vorplatz der Kirche hineinragen wird. Dahinter schließen sich Büros und Besprechungsräume für Pfarrei-Mitarbeitende, Umkleiden für die Tauffeiern, Toiletten und Lagerräume an.
Zusätzlich gestaltet die Pfarrei den Vorplatz der Kirche zum Wattenscheider Hellweg hin um. Ähnlich wie im Inneren der Kirche steht auch hier die Barrierefreiheit im Fokus. Durch schattenspendende Bäume und ein Wasserbecken soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden, sodass der Platz nicht nur als Treffpunkt nach Tauf- und Trauerfeiern dient, sondern auch als attraktiver Quartiersplatz für die Höntroper Nachbarschaft wahrgenommen wird.
Bereits in ihrem Votum zum Pfarreientwicklungsprozess hatte sich die Pfarrei St. Gertrud von Brabant 2018 dazu entschieden, längerfristig die beiden Standorte St. Gertrud in der Wattenscheider Innenstadt und St. Maria Magdalena in Höntrop als Kirchenstandorte zu erhalten und für eine zeitgemäße Nutzung umzugestalten. Während St. Gertrud als Innenstadtstandort eine besondere Nähe zur Alltagswelt auszeichnet – zum Beispiel durch die diakonische und citypastorale Arbeit und das Engagement im WatLokal – profiliert sich St. Maria Magdalena im Sinne einer generationenverbindenden Seelsorge als Standort für die Tauf- und Trauerpastoral sowie für die queersensible Seelsorge. Neben diesen beiden Standorten sind mit dem Sozialpastoralem Zentrum GiG als caritativem Ort im Stadtteil Günnigfeld sowie dem Kolumbarium St. Pius als Ort der Trauerpastoral, zwei weitere Standbeine der Pfarrei bereits etabliert. In den anderen Stadtteilen wird katholische Kirche in KiTas oder in der (Mit-)Nutzung von Begegnungsräumen weiter erfahrbar bleiben.
Beitragsbild: Sven Lorenz.
Ansprechpersonen

Lukas Klein-Wiele
Seelsorger, Pastoralreferent
Pfarreientwicklungsprozess, Firmung, Kommunikation, Digitale Kirche

Jens Watteroth
Seelsorger, Pastor
Pfarradministrator im Leitungsteam der Pfarrei
Familienpastoral, Sozialpastorales Zentrum, Erstkommunion, Herz Mariä
